Jahrgangsfahrt Sylt
Unsere Jahrgangsfahrt nach Sylt (Juni 2022)
„Ich will zurück nach Westerland“- hört man in den vergangenen Tagen aus allerlei Munde. Nicht nur unser Jahrgang 8 konnte nach 3 Jahren Zwangspause einen Neuversuch starten. Die bunten Bilder in den Medien ließen uns davon Kenntnis nehmen????.
Nachdem sowohl die erste als auch die zweite Teilgruppe unserer Schülerinnen und Schüler ihre Fahrt im ICE pünktlich angehen und auf reservierten Plätzen parken konnten, hieß es nun „nur noch hoffen auf ein Wunder“, sprich die reibungslose Weiterfahrt mit der Regionalbahn von Hamburg Altona nach Westerland. Pünktlich fuhr auch diese los. Die Bedingungen waren jedoch nicht ganz so luxuriös. Neben unserem Jahrgang wollten neben den „üblichen Passagieren“ nämlich auch viele andere Klassen den hohen Norden bereisen. Es machte sich ein Gefühl vom „Reinstopfen, was das Zeug hält“ breit. Am Ende waren alle drinnen. Mal höher, mal tiefer gestapelt, mal sitzend, mal stehend, mal auf Polstern, Reisegepäck oder im Gang. In jedem Fall waren Tetris-Kenntnisse von Vorteil, um Durchgänge von Reisegepäck und sonstigen Hindernissen zu befreien. In der ersten Reisegruppe hat man sich auf den Stehplätzen die Zeit mit der Klologistik in der Nord-Ostsee- Bahn vertrieben und Nummern für die Warteschlange verteilt. Eine weitere Gruppe hatte die Exklusivplätze vor der Toilette ergattert und zugearbeitet. Bei Bedarf hat sie ihre Klositzplätze zur Verfügung gestellt und auch netterweise die Türen geschlossen gehalten. Letztlich schienen sich alle mit der „Transferleistung“ arrangieren zu können. Auf den Tischen und zwischen Sitznachbarn türmten sich Chips, Gummitiere und Erfrischungsgetränke. Die Seele war befriedet. Die Klimaanlage funktionierte. Ein großer Pluspunkt für alle Anwesenden. Schließlich kamen wir wohlerhalten im Herzen der Insel an.
Auf unserer Busreise vom Bahnhof in Westerland zur Herberge im Süden konnten wir bereits erste Eindrücke von der Inselbeschaffenheit gewinnen, von Strandhafer durchzogene Dünen und Heideflächen als auch die ortstypischen Reetdachhäuser erspähen. Ein dickes Lob gilt hier nochmal der Sylter Verkehrsgesellschaft, die am Anreisetag 1850 Schülerinnen und Schüler auf der Insel verbusst hat. 7 Stunden und ein paar vollgeschwitzte Momente später waren wir als Jahrgang dann wieder komplett. Willkommen in Hörnum, dem Südkap der Insel Sylt!
Zugegebenermaßen brauchte es seine Zeit, ehe wir uns mit den Gegebenheiten der Unterkunft zufriedengaben. Nicht zuletzt hatten hier auch zuvor recherchierte Rezensionen ihre Finger im Spiel. Viele von uns stellten dann aber fest, dass die eigenen Eindrücke eine ebenso wichtige Rolle spielen. Dank Edeka war auch für diverse Zwischenmalzeiten gesorgt!
Da sich Sylt als schmale Zunge von Nord nach Süd erstreckt, konnten wir von hier aus sowohl West- als auch Oststrand in kürzester Zeit erreichen. Und wer Sylt bereits kennt, weiß, welche Idylle sich dahinter verbirgt. Der westlich gelegene, 40 km lange Sandstrand ist einfach unschlagbar! Einige von uns verbrachten hier täglich gemeinsam die letzten Stunden Abendsonne.
Am Dienstag und Donnerstag erneut in 2 Teilgruppen aufgeteilt- da wir als „Megagruppe“ nirgendwo auf einen Schlag reinpassten- unternahmen wir eine Inselrundfahrt mit einem Zwischenstopp im Kapitänsdorf Keitum. Unsere Busfahrer Achim und Uwe waren allererste Sahne. Sie wussten nicht nur, ihre gigantischen Doppeldecker durch die schmalen Straßen zu manövrieren, sie hatten zudem auch jede Menge Ortskenntnis, die sie auf der 2-stündigen Fahrt mit uns teilten. Unser Endziel war der kleine Hafenort List im Norden der Insel. Hier hatten wir ausreichend Zeit für Souvenirshopping, Fischbrötchen und Klönen unter 4(6,8,10…???) Augen. Danach ging es dann auf Entdeckungstour ins Erlebniszentrum Naturgewalten. Dort besuchten wir zunächst den erst kürzlich eröffneten Syltdome- ein 360- Grad-Kino. Mit Fragebögen und Stift bewaffnet durchstreiften wir im Anschluss die einzelnen Ausstellungsräume, in denen wir viel Wissenswertes über das Weltnaturerbe Wattenmeer erfahren konnten.
Soviel zur Theorie. Wer Sylt einen Besuch abstattet, sollte aber auch eine Wattführung ins Auge fassen. Gesagt, getan. Mit Rolf Paulsen an unserer Seite durchwanderten wir in 1,5 Stunden gruppenweise Schlick-, Misch- und Sandwatt. Viele von uns mit Adiletten, einige mit Gummistiefeln. Beide Transportmittel hatten ihre Vorteile- erstere blieben nicht so tief im Schlick stecken, letztere verschonten empfindliche Beine von -teils modrig riechendem- Sandschlamm. Insgesamt war es aber doch gar nicht so schlimm, oder? ???? Schließlich lernten wir so die Hinterlassenschaften des inselbekannten Wattwurms zu identifizieren, konnten „Susi“, die Strandschnecke, oder Baby- und Elternkrabben kennenlernen und auch Meerespflanzen wie den Queller verköstigen. „Unter weiter!“
Hauptprogrammpunkt unseres Mittwochnachmittags war der Aktionstag für den ganzen Jahrgang. Hier konnten wir uns mit Erst- und Zweitwunschzetteln in 5 verschiedene Programmpunkte einwählen. Das Angebot reichte von Sport auf dem Grundstück der Herberge, über Wettbewerbsspiele am Strand, bis hin zu Bastelaktionen (Drachenbauen und Freundschaftsarmbänder), Hörnum-Rallye und einer Wanderung zum Roten Kliff zwischen Kampen und Wenningstedt.
4 Tage und um jede Menge Erfahrungen reicher traten wir dann am Freitag die Heimreise an. Für die 2. Teilgruppe bestand die erste Herausforderung nicht mehr darin, in der Nord-Ostsee-Bahn für alle einen Sitzplatz zu ergattern, sondern alle gleichzeitig von der Insel zu bekommen. Durch ein kleines Orga-Malheur des Busunternehmens konnten 7 Schüler und eine Lehrkraft erst 30 Minuten später die Fahrt zum Bahnhof antreten, da mit „der ersten Fuhre“ nicht alle wegkamen. Sie erreichten die Plattform 3 Minuten vor Abfahrt. Yeah! Das Gepäckstapeln im Zug verlief ähnlich abenteuerlich, nur mit dem Vorteil, dass nach 10minütigem Herummanövrieren alle aus unserem Jahrgang auf Sitzpolstern Platz fanden.
Insgesamt verlebten wir ein durch und durch aufregendes, ereignisreiches Jahrgangsspektakel bei allerschönstem Inselwetter????.