Gespräch mit Politiker

Im März war der Europaabgeordnete und Vorsitzende des Handelsausschusses Bernd Lange (SPD) zu Gast in der Aula des Felix-Klein-Gymnasiums. In einer Gesprächsrunde, die von vier Schülerinnen und Schülern moderiert wurde, beantwortete er zahlreiche Fragen zu seinem persönlichen Werdegang, zur Rolle Deutschlands in der EU, zum globalen Wandel und zu internationalen Beziehungen. Im Publikum saßen Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10, 11 und 12, die nach jedem der vier Themenblöcke Gelegenheit hatten, ihre Fragen zu stellen.
Zu Beginn der Veranstaltung beantwortete Herr Lange Fragen zu seinem Aufstieg in der Politik. Auf die Frage, warum er sich für das Europäische Parlament und nicht für den Bundestag entschieden habe, erläuterte er, dass effektive politische Maßnahmen, wie beispielsweise Regelungen zum Klimaschutz, nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Staaten möglich seien. Trotz seiner Leidenschaft für seinen Beruf äußerte er Frustration über die Prozesse und bürokratischen Hürden im Europäischen Parlament. Lange äußerte seine Unzufriedenheit über das deutsche “regieren, um zu blockieren”- Denken in Bezug auf Gesetzesvorhaben und hoffte auf einen Wandel in der Einstellung deutscher Parlamentarier. Auf eine Frage aus dem Publikum hin äußerte er ebenfalls Kritik an der aktuellen Bundesregierung, obwohl er Mitglied der SPD ist.
Darüber hinaus beantwortete der Abgeordnete Fragen zur wirtschaftlichen und globalen Lage, insbesondere zu China, den USA und anderen wichtigen Handelspartnern, wobei er seine Ablehnung des Protektionismus und sein Bekenntnis zu stabilen internationalen Beziehungen deutlich machte.
Im Kontext Handelspolitik und Beziehungen zu den USA erklärte er, dass es eine „reale Gefahr" sei, falls Trump ein weiteres Mal US-Präsident würde, und dass auch die Demokratische Partei des amtierenden Präsidenten Joe Biden nicht mehr so kooperativ und weltoffen sei wie früher, da bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes nur eigene Interessen verfolgt werden. Lange betonte außerdem die Relevanz der Durchsetzung von Werten wie fundamentalen Arbeitnehmerrechten bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit.
Nach zahlreichen weiteren Fragen seitens der Moderatoren und des Publikums äußerte Herr Lange abschließend den Wunsch nach einem europäischen Raum ohne Faschismus und Konflikte. Er betonte, dass die EU in den letzten 60 Jahren erhebliche positive Entwicklungen erfahren habe.
Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Lange für das aufschlussreiche Gespräch, ebenfalls bei den Schülern Arel und Bao aus der Q1, sowie Fabienne und Jannik aus der 11a2 für die tolle Moderation.
Sham Hadeed und Nicolas Förster

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