22.12.1999 - Schluss mit Langeweile in Bio, Physik und Chemie?
Schluss mit Langeweile in Bio, Physik und Chemie?
Naturwissenschaften? Nein, danke! Viele Schüler sehnen das Ende der Stunde herbei. Interessanter Stoff, aber zu langweilig und trocken vermittelt? Vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich gibt es viele Möglichkeiten, den Unterricht praktischer zu gestalten. Landespolitiker haben dieses Problem aufgegriffen und den Startschuss zur Gründung eines "Naturwissenschaftlichen Experimentallabors" (XLAB) in Göttingen gegeben.
Fachlehrer Göttinger Gymnasien und Wissenschaftler der Uni Göttingen sagen jetzt der Langenweile in den Klassenzimmern den Kampf an. "Mit der Einrichtung eines Experimentallabors in Göttingen wollen wir das Interesse der Schüler für die Naturwissenschaften wieder wecken", betonte der Minister für Wissenschaft und Kunst Thomas Oppermann bei der ersten öffentlichen Diskussion zur XLAB-Initiative Anfang Dezember. Nach dem Vorbild des von Professor Dr. Parnas von der Hebrew University Jerusalem gegründetem "Belmonte Laboratory for the Youth" soll im nächsten Jahr die Revolution der Unterrichtsgestaltung an den Göttinger Schulen eingeläutet werden. In einem Experimentallabor können Schüler, Studenten und Lehrer gemeinsam an einem zeitgemäßen Projekt arbeiten. So können sich die Schüler schon früh ein Bild vom Alltag in der Hochschule machen und haben die Möglichkeit, die modernen Geräte zu nutzen. Vom Wissenstransfer zwischen der Universität und der Schule profitieren auch die jeweiligen Fachlehrer und die angehenden Pädagogen. Jetzt unternimmt die XLAB-Initiative erste Versuche, dem Frust in der Schule zu begegnen. Bei dem Projekt zum Thema "Neue Mikroskope: Atome zum Anfassen" erlebten Schülerinnen und Schülern des Felix Klein Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Physikalischen Institut der Uni Göttingen, wieviele Welten ihnen bisher ohne die moderne Mikroskopie verschlossen geblieben sind.