11.02.2000 - Dem Traumberuf ein Stückchen näher
BERUFE / Praktiker gewähren Einblick in ihren Alltag
Dem Traumberuf ein Stückchen näher
Entspricht die Vorstellung vom Traumberuf dem Alltag? Schüler von drei Göttinger Gymnasien konnte dies überprüfen. Am Theodor-Heuss-Gymnasium informierten Praktiker aus ihrem Berufsalltag.
Göttingen (ps/pm). "Kapazitäten der einzelnen Berufsgruppen" und eine "spannende Veranstaltung" versprach Dr. Ulrike Koller, Direktorin des Theodor-Heuss-Gymnasiums zu Beginn des Berufsinformationstages am Mittwoch den etwa 400 Schülern, die in der Aula der Schule versammelt waren. Auch Schüler des Felix-Klein-Gymnasium und des Otto-Hahn-Gymnasiums kamen. Der Rotary-Club Göttingen-Süd hatte die Schüler und zahlreiche Referenten eingeladen. Praktiker stellten klassische Berufe wie Arzt oder Architekt, aber auch weniger populäre Berufsfelder wie die slawische Philologie vor.
Um Matthias Heinzel, dem stellvertretenden Leiter der Lokalredaktion des Göttinger Tageblattes, versammelten sich 26 Schüler. Der Redakteur gab Tipps zum Berufseinstieg. Ob man gezielt Publizistik oder Journalistik studieren solle, war eine der Fragen. "Man kann auch ein anderes Studienfächer wie Geschichte oder Politikwissenschaften belegen und sich dann einen Einstieg, über Praktika und freie Mitarbeit erarbeiten", so Heinzel.
Der Architekt Jochen Brandi sprach interessierten Schülern Mut zu: "Laßt euch nicht den Beruf ausreden, wenn euch die Begabung zum Zeichnen nicht so auf der Hand liegt." Wichtigste Voraussetzung für den Beruf des Architekten seien Begeisterungsfähigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen. Stephan Paul, der die 13. Klasse des THG besucht, hatte da schon Erfahrung: "Ich habe mal ein Glasdach für ein Terrarium entworfen." Brandi berichtete begeistert von seinem Projekt im senegalesischen Dakar. "Das materielle Honorar ist kein Grund, Architekt zu werden, das ideelle schon." Sein Enthusiasmus steckte offensichtlich an.