17.03.2000 - Beharrlichkeit gegen Schadstoffe
JUGEND FORSCHT / Erster Preis für Rasenmäher-Katalysator
Beharrlichkeit gegen Schadstoffe
Viertakt-Rasenmäher stoßen 26 Mal soviel Kohlenwasserstoffe aus wie Autos mit geregelten Katalysatoren - ein Grund für Lennard Loweg, dem Umweltverschmutzer Einhalt zu gebieten. Sein Lohn für die Forschungsarbeit: erster Platz im Bereich "Chemie" beim Regionalwettbewerb "Schüler experimentieren" und der Sonderpreis "Umwelt".
Göttingen (kah). Verschiedene Katalysatoren "oder besser gesagt Abgasminimierer", unterstreicht der Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums, habe er gebaut, um die Menge der Abgasbestandteile zu verringern. Auf drei Schadstoffe beschränkte er sich dabei: Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide und Kohlenwasserstoffe. Doch nicht nur der Forschergeist beseelte ihn bei seiner Aufgabe - er brachte auch eine gehörige Portion Beharrlichkeit auf, weil ihm oft Materialien, Werkzeug und handwerkliche Kenntnisse fehlten. Das bedeutete für ihn und seine Eltern viele Telefonate und Wege zu Fachleuten, die ihm weiterhelfen konnten.
Der Technische Überwachungsverein (TÜV) ermittelte den CO-Gehalt, und für die Messung der anderen Schadstoff-Werte bekam er Hilfe von Institut für organische Chemie der Göttinger Universität. Zwei mit Ruß bestäbte Keramik-Katalysatoren und einen weiteren aus Draht mit Grillkohle-Stückchen fertigte der 14-Jährige an, der schon im zarten Alter von vier Jahren experimentiert habe und schon 1999 beim Schülerwettbewerb erfolgreich war. Außerdem versuchte er auch noch - inspiriert durch die Idee eines Autoherstellers - den Abgasen mit Harnstoff-Wasser beizukommen.
Lennard resümiert, dass sich Kohlenwasserstoffe an Ruß anlagern, doch in der Konsequenz werde Sondermüll produziert - auch wenn der Schadstoff-Ausstoß verringert wurde. Die Harnstoff-Methode erfüllte nicht die Erwartungen des jungen Forscher, und für die Reduktion der CO-Werte konnte er keine Lösung finden.
Wenn er nicht gerade den Familien-Rasenmäher mit Katalysatoren ausrüstet, dann ist er vor dem Computer, auf dem Tennisplatz oder mit Hund "Carlo" unterwegs. Zum täglichen Pensum gehört auch Klavier spielen, wobei er Jazz und Boogie bevorzugt. Sein Berufswunsch steht auch schon fest: "Ich will mal Zahnarzt werden".