22.06.2000 - Stadt ehrt erfolgreiche Schüler
JUGEND UND WISSENSCHAFT / Linkshänder unter Primaten und Katalysator
Stadt ehrt erfolgreiche Schüler
Göttingen (ft). 14 Schüler Göttinger Schulen, die im vergangenen Jahr Erfolge bei Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene errangen, sind von der Stadt während der dritten Göttinger Woche Jugend und Wissenschaft geehrt worden. "Ich freue mich, dass wir in unserer Stadt solche Könner haben", sagte Oberbürgermeister Jürgen Danielowski (CDU) am Dienstagabend im Alten Rathaus.
Wie jeder wisse, sei die Stadt pleite. Deshalb könne es auch keine großen Geldpreise geben. "Es geht auch mehr um die Ehre." Neben Urkunden erhielten die Schüler Freikarten für Kino, Badeparadies und Veranstaltungen.
Prof. Dr. Reiner Kree, Dekan der Fakultät für Physik der Göttinger Universität, erinnerte im Jahr der Physik daran, dass es in dem Fach mit einer "gloriosen Vergangenheit in Göttingen" einen Mangel an Studenten und Arbeitskräften gebe. Es sei genau 75 Jahre her, dass der Nobelpreisträger Werner Heisenberg vor einer Pollenallergie auf die Insel Helgoland geflohen und die Quantenmechanik aus der Taufe gehoben habe. Aus "gut abgehangenen" Forschungsergebnissen könnten Schlüsselindustrien entstehen, auf denen der Reichtum der Volkswirtschaft beruhe. Es sei ehrenvoll als Schüler, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Es zeige sich, so Kree, dass die Schüler sich nicht dümmer anstellten als Studenten oder "ausgewachsene" Wissenschaftler. Die Schüler erforschten in ihren Wettbewerbsbeiträgen etwa, ob es unter Affen auch Linkshänder gibt, oder kontruierten einen Katalysator für Rasenmäher. "Man mag es nicht glauben, es macht sogar Spaß", meinte die wiederholte Landessiegerin in Englisch und Französisch, Bettina Wächter, zu ihren vierstündigen Prüfungen.
Der Darmstädter Physiker Prof. Dr. Andreas Zilges nahm die Zuhörer auf einer verständlichen und unterhaltsamen "Reise" vom Sandstrand zu den Bausteinen der Materie, den Quarks, mit. Ausgezeichnet wurden Lena Oesterlin, Michael Wand, Lotte Pfeiffer, Alexander Schimpf, Lennard Loweg, Malte Knauer, Bettina Wächter, Heiko Rosemann, Tobias Gnauert, Jakob Meineke, Tobias Bergen, Marc Christmann sowie die nichtanwesenden Max Philip Juraschek und Moritz Hasselgruber.