12.01.2001 - Faszination für chemische Elemente
PATENSCHAFT / Pilotprojekt soll Interesse fü wissenschaftlicheEntwicklungen wecken
Faszination für chemische Elemente
Göttingen (mib). "Wir wollen bei den Schülern Neugier für Naturwissenschaften wecken", erklärt Marianne Kunz, Chemielehrerin am Felix-Klein-Gymnasium (FKG) den Grund der Zusammenarbeit. Prof. Dr. Lutz Tietze, Leiter der organischen Chemie ergänzt: "Wir möchten sie motivieren und faszinieren." Denn das Fach Chemie hat ein Problem: Das Schüler-Interesse an einem Chemie-Studium sinkt. Der Mangel and ausgebildeten Fach- und Lehrkräften ist somit programmiert.
Um Interesse zu wecken, haben Uni und FKG eine Patenschaft geschlossen: Ein Pilotprojekt, das in Niedersachsen einzigartig ist. Dozenten und Studenten der Uni werden für die Schüler Vorträge anbieten, Experimente betreuen oder Exkursionen organisieren. Das FKG wird im Gegenzug einen Gesprächskreis zwischen Dozenten, Studenten und Lehrern zum Informationsaustausch einrichten, dazu beitragen, dass Berührungsängste bei den Schülern abgebaut werden und Lehramtsstudenten bei der Vorbereitung und Gestaltung ihres Schulpraktikums helfen.
"Der Transfer zwischen Schule und Universität funktioniert nicht mehr", bemängelt Prof. Dr. Jörg Magull, Dekan der chemischen Institute. Weder wisse die Schule, was die Universität fordert, noch sei die Universität darüber informiert, welche Voraussetzungen Abiturienten heute mitbringen. Die Zusammenarbeit soll nun Abhilfe schaffen.
Ihre Vorteile erläutert Nick Thomas: "Die Motivation ist viel höher. Man kann mehr und besser praktisch arbeiten als in der Schule." Außerdem könnte so die Angst vor den Anforderungen im Chemie-Studium genommen werden. Im Dezember konnte der Chemie-Leistungskursschüler die Möglichkeiten der Uni zum ersten Mal nutzen.
In etwas einem Jahr soll Bilanz gezogen werden, ob die Zusammenarbeit Früchte getragen hat. Für FKG-Schulleiter Thomas Häntsch ist die Ausweitung auch auf andere Fächer wie Englisch oder Deutsch in der Zukunft denkbar.