Göttinger Tageblatt

05.01.2003 - Felix-Klein-Gymnasium wird internationale Schule

Oppermann stellt Konzept vor - Start für einen englischsprachigen Schulzweig soll im August sein

Felix-Klein-Gymnasium wird Internationale Schule

Das Felix-Klein-Gymnasium in Göttingen wird internationale Schule. Start ist voraussichtlich im August.

Göttingen (ic). Eine Arbeitsgruppe des Kultusministeriums und der Schulvertreter sowie der Bezirksregierung arbeiten, wie Wissenschaftsminister Thomas Oppermann am gestern mitgeteilt hat, an einer schnellen Umsetzung des Schulkonzeptes. Er selbst habe die Idee dazu von einem Besuch in den USA mitgebracht, wo er zum Anwerben von Spitzenwissenschaftlern unterwegs war - zuletzt in New York zum Gespräch mit einem künftigen Direktor des Göttinger Max-Planck-Institutes für biophysikalische Chemie. Exzellente Forschungsbedingungen seien für ausländische Wissenschaftler sicher von Bedeutung, aber auch die Schulbildung ihrer Kinder. Um den Standortvorteil Göttingens zu verbessern, sei die Idee der Internationalen Schule
entstanden.

Optimale Bedingungen

Am Felix-Klein-Gymnasium (FKG) habe man optimale Voraussetzungen gefunden. Bereits seit 14 Jahren biete man dort einen zweisprachigen Zug an. Dabei wird in Erdkunde, Geschichte und Chemie mit erhöhter Stundenzahl in Englisch unterrichtet, geplant ist dies auch für das Fach Mathematik. Das FKG unterhält Austauschprogramme mit Schülern in sieben Nationen. Neben Englisch wird auch Französisch, Latein und Spanisch als vollwertiges Fach angeboten, zudem gibt es Arbeitsgemeinschaften in Italienisch und Japanisch. Schüler aus 17 Ländern gehen hier bereits zur Schule, für ausländische Schüler wird ein Deutsch-Förderkurs angeboten und nicht zuletzt: Die Schule verfügt über die nötigen Räume inklusive einer Mensa.

Geplant ist nun - vor allem für Kinder der rund 500 ausländischen Wissenschaftler in der Stadt - die Einrichtung eines internationalen Zweiges mit zunächst 30 Schülern in den Klassen 7 bis 13 mit einer erweiterten zweisprachigen Ausrichtung, die insgesamt 75 Prozent des Unterrichtes ausmachen soll.

Bislang gibt es in Deutschland 14 private internationale Schulen, darunter die International School Hannover Region als einzige in Niedersachsen. Sie alle finanzieren sich vorwiegend aus Elternbeiträgen. In Göttingen wird das Konzept an einer öffentlichen Schule mit vergleichsweise geringen Mitteln verwirklicht, erklärte Oppermann.

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