Göttinger Tageblatt

25.04.2008 - Zukunftstag

 Berufswelt: Hunderte Schüler auf Schnuppertour

Zukunftstag in Göttingen und der Region / Drogentest und Fingerabdrücke bei Polizeiinspektion

Girlsday oder Zukunftstag: Egal wie man es dreht und wendet, gestern durftenSchüler auch wieder in Göttingen und der Region in verschiedene Berufe hineinschnuppern – und Hunderte machten mit. Das Tageblatt stellt eine Auswahl der Aktionen vor.

Göttingen. Pfiffig sind sie, die Schüler aus der Region. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Polizeiinspektion Göttingen. 100 Kinder lassen sich über die Arbeit der Polizei informieren: von der Geschwindigkeitsmessung über den Alkoholtest bis zu Tatortwagen und Diensthunden. Als der Drogentest thematisiert wird, möchte ein Junge wissen, ob dieser auch anschlägt, wenn man Mohnbrötchen gegessen hat. Da schmunzeln die Beamten. Was passiert, wenn man zu schnell fährt, zeigt Michael Kellner von der Verfügungseinheit den Schülern mit einem anschaulichen Experiment. In einem Kettcar dürfen die Kinder die Lichtschranke der Blitzanlage selbst auslösen – und sich bei ihrer rasanten Fahrt auf Film verewigen lassen. Dennis Liebau kennt das schon. „Mein Vater ist mal aus Versehen über eine rote Ampel gefahren und hat sich ganz schön geärgert", sagt der Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Adelebsen. „Ziemlich ätzend" Nina Steinmetz steigt derweil in einen weißen Anzug, streift sich Handschuhe und Füßlinge über und legt zu guter Letzt einen Mundschutz an. „Das muss aber ziemlich ätzend sein, so die ganze Zeit herumzulaufen", sagt die 11-Jährige vom Felix-Klein-Gymnasium (FKG) mit gedämpfter Stimme. Für die Mitglieder der Spurensicherung sei das aber ein Muss, erklärt Kriminaloberkommissar Ralf Krellmann. „Damit wir selbst keine Haare und Fasern am Tatort verstreuen, ziehen wir diese Schutzanzüge an." Eine Neuheit präsentieren Kriminaltechniker Michael Rudolph und Kriminalhauptkommissar Bernd Spörhase: den Livescan. „Bis vor ein paar Wochen noch mussten wir Fingerabdrücke mit Farbe abnehmen", sagt Rudolph. „Jeder einzelne Finger musste abgerollt werden, das hat gedauert." Jetzt aber gebe es ein Gerät, das den Fingerabdruck einscanne. Das probiert Maren Schmidt-Schweda vom FKG sogleich einmal aus. „Toll, dass es einen solchen Tag gibt", sagt sie. „Da kann man mal sehen, wie sowas hier abläuft." Ob sie aber Polizistin werden wolle, das wisse sie jetzt noch nicht. Dann ist Mittagspause – und auch der pfiffige Junge darf genussvoll und vor allem wieder ganz beruhigt in ein Mohnbrötchen beißen. Die Polizei wird nichts dagegen haben, das weiß er jetzt.

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