03.12.2013 - Julia Marzoll ist nationale Meisterin
Julia Marzoll ist nationale Meisterin
Tennis: U-12-Spielerin des TC BW Duderstadt setzt sich beim Hallen-Masters durch
Göttingen. Julia Marzoll vom TC Blau-Weiß Duderstadt ist Deutsche Tennis-Hallenmeisterin in der Altersklasse U 12. Die Rittmarshäuserin wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich in Essen in einem spannenden Finale in drei Sätzen gegen die Berlinerin Emma Gevorgyan (Grunewald TC) durch. Die Zwölfjährige hatte sich nach den Wertungsturnieren – national gibt es davon 17 – als Beste für das U-12-Masters qualifiziert und blieb auch in Essen ungeschlagen. Allerdings setzte sie sich in der Gruppenphase gegen Sarah Heckel aus Württemberg erst im Match-Tiebreak durch, behielt da im entscheidenden Augenblick ebenso die Nerven wie im Finale. „Sie hat sich durchgekämpft, nachdem sie nach einer deutlichen Führung den Faden verloren hat, das muss man in dem Alter erst mal leisten“, war TennisBase-Coach Lars Gruner äußerst zufrieden mit Marzoll.
Auch das Finale wurde eine reine Nervensache. „Ich bin in diesen Tagen mal wieder 25 Kilometer gelaufen“, berichtete ihr Vater Dieter, der sich die Spiele seiner Tochter nicht anschauen mag und dann die Anlage verlässt. Dabei verpasste er einen klar gewonnenen ersten Satz gegen Gevorgyan im Endspiel (6:1), ehe deren Vater an der Seitenlinie lauter wurde. Marzoll verlor den zweiten Durchgang mit 4:6, fing sich aber im entscheidenden dritten und gewann diesen 6:4 und damit den Titel. „Emma hat im ersten Satz schon früh die Schultern hängen gelassen, und ich war richtig gut. Im zweiten Satz hatte ich dann eine Schwächephase, der dritte war eng“, fasste die Siebtklässlerin des Felix-Klein-Gymnasiums das Finale nach drei Turniertagen zusammen.
Am gestrigen Montag hat sie sich eine Verschnaufpause gegönnt, am Mittwoch steht das nächste Training beim Duderstädter Vereinstrainer Alec Ungureanu an, am Donnerstag wird in der TennisBase Hannover trainiert – Technik und Kondition. Vor den Meisterschaften in Essen hatte Marzoll dort auch mit der ehemaligen Weltranglisten-Siebten Patty Schnyder trainiert. „Sie ist auch Linkshänderin, wie ich. Das hilft ungemein. Sie kann viele Tipps geben.“
Um in Zukunft noch mehr Ranglistenpunkte zu holen, sind Auslandsturniere wichtig. „Das ist finanziell für uns aber schon grenzwertig“, sagt Dieter Marzoll. Fährt die Familie jetzt mit dem eigenen Wohnmobil durch Deutschland und die angrenzenden Länder, so sind Turniere in Skandinavien oder auf Island kaum zu realisieren. „Dafür könnten wir einen Sponsor ganz gut gebrauchen, der sich an Julias Reisekosten beteiligt. Unter ihren Konkurrentinnen gibt es einige, die da schon ein ganzes Stück weiter sind.“