23.02.2015 - FKG: Home of Mathematics
Göttingen. Es bedürfe einer guten Idee, eines pfiffigen Tricks, dann lasse sich jede Aufgabe bei der Mathematik-Olympiade logisch lösen, behauptet Daniel Homann, Vorsitzender des Vereins Mathematik-Olympiade Niedersachsen, und führt fort: „Bei denjenigen, die viele Aufgaben lösen, sollte der Funke überspringen und die Begeisterung für Mathe geweckt werden. Das ist zumindest unser Ziel." Wer Ole Moszczynski zuhört, der weiß: Homann und seine Mitstreiter haben alles richtig gemacht. „Mathe ist einfach, weil es extrem logisch aufgebaut ist, und macht irre viel Spaß, obwohl die Klausur ganz schön knifflig war", sagt der zwölfjährige Schüler der Bismarckschule Hannover.
Ole ist einer von 207 Fünft- bis Zwölftklässlern, die am Wochenende an der Landesrunde der Mathematik-Olympiade im Mathematischen Institut der Universität Göttingen teilgenommen haben. Viele von ihnen werden in einigen Jahren als Studenten hierher zurückkehren. „Die Uni Göttingen sichert sich pro Semester zehn bis 15 der besten Mathe-Olympioniken", weiß der Landesbeauftragte Andreas Sens. Schließlich sei das Institut für den Wettbewerb „einmalig". Begeistert sind Sens und vor allem die Gymnasiasten vom Rahmenprogramm, das geboten wird.
Einen Vortrag über die Verschlüsselung – Kryptographie und Kryptoanalyse – hält beispielsweise der Informatiker Henrik Brosenne. Dazu werden zahlreiche Brettspiele angeboten, oftmals mit mathematischem Bezug wie die asiatische Schach-Variante Go. „Sehr spannend", findet das Merle Zacher aus Stade. Sie könne sich vorstellen, selbst eines Tages Mathematikerin zu werden, betont die Elfjährige und widmet sich wieder ihrem Duell am Brett mit dem Göttinger Spieleerfinder Reinhold Wittig. Er unterstützt die Mathe-Olympiade seit mehreren Jahren.
Knapp drei Stunden, nachdem die letzte Gleichung gelöst wurde, stehen die Ergebnisse fest (siehe unten). Mehr als 150 Korrektoren, vor allem Studenten und Lehrer, werten aus, wem die 13 niedersächsischen Startplätze fürs Bundesfinale in Cottbus zustehen. Zaubertricks und -formeln müssen sich die Finalisten in den Vorbereitungsseminaren nicht aneignen. Ist doch logisch.
Teilnehmer aus der Region Göttingen haben bei der Landesrunde stark abgeschnitten. (...) Zweite Preise gingen an Hannah Schlüter (Felix-Klein-Gymnasium, Klasse 10) und Frederico Bormann (Max-Planck-Gymnasium, Klasse 10). Mit einem dritten Preis wurden Sevin Can Kaindl (FKG, Klasse 6), Achim Schlather (FKG, Klasse 7), Johanna Meyer (FKG, Klasse 9) und Björn Müller (MPG, Klasse 12) ausgezeichnet. (...) Das FKG ist die zweitbeste Schule Niedersachsens.