31.03.2016 - FKG-Schüler inszenieren 'Fahrenheit 451'
Göttingen. Schon immer hat den Menschen die Frage, wie die Welt um ihn herum in der Zukunft aussehen könnte beschäftigt. Utopische und anti-utopische Entwürfe einer Welt sind „seit Menschengedenken“ ein Thema in Bildender Kunst, Literatur und später im Film, meint Cornelie Hildebrandt, Projektleiterin der Schülerlesetage. So ist das Thema aktuell vor allem in der Jugendliteratur präsent – beispielsweise in „Die Tribute von Panem“. Ziel der Schülerlesetage ist es nicht nur, Schüler für das Lesen zu begeistern, sondern sie auch für kreative Projekte zu öffnen. „Lesen ist sehr viel mehr als das Erfassen von Buchstaben“, sagt Hildebrandt. „Es geht um das sinnliche Erfahren, um Welten, die sich öffnen“. Neben Autorengesprächen mit fünf Autoren, die Schulen in der ganzen Region besuchen, gibt es Diskussionsrunden, ein Erzählcafé und Theaterprojekte. Ein Highlight dabei ist die Inszenierung von „Fahrenheit 451“. Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums führen den utopischen Roman von Ray Bradbury auf. Erste Ausschnitte werden bei der festlichen Eröffnung der Schülerlesetage am Sonntag, 10. April, in der Paulinerkirche zu sehen sein.
Dass das Thema „Schöne neue Welt?“, das auf den 1932 erschienenen Zukunftsroman von Aldous Huxley aufbaut, aktueller denn je ist, zeigt der Bezug zur Flüchtlingskrise. Denn für Geflüchtete ist die Frage nach der Welt von morgen täglich präsent: „Was für Hoffnungen haben sie, wenn sie in die neue Welt aufbrechen? Was veranlasst sie dazu, das alte, gewohnte Umfeld zu verlassen?“ fragt Hildebrandt. Bei einem Rückblick auf vergangene Zeiten soll die Frage diskutiert werden, wie vorherige Generationen solche Neue-Welt-Visionen und Umbrüche aufgefasst haben. (...)