04.05.2019 - Erfolgreich an der Pfeife: Lennart Schmidt-Schweda
Wie ist das so als Schiri?
Zunehmende Beschwerden und Anfeindungen: Das sagen Fußball-Schiedsrichter aus der Region
Vor allem junge Schiedsrichter sehen sich immer öfter Anfeindungen ausgesetzt, sei es von Spielern, den Eltern der jüngeren Spieler oder Zuschauern. Die Folge: Die Nachwuchsreferees beenden nach kurzer Zeit ihre Karriere. Wir haben uns umgehört – bei einem jungen und einem erfahrenen Unparteiischen.
Der 18-jährige Lennart Schmidt-Schweda ist seit 2015 aktiver Schiedsrichter, macht gerade sein Abitur auf dem FKG und verfolgt noch weitere Ziele. Als aktiver Spieler hat Schmidt-Schweda aufgehört und widmet sich seitdem dem Hobby als Schiedsrichter. Seinen Anwärterlehrgang absolvierte der Schüler beim Niedersächsischen Fußballverband in Barsinghausen, weil er den hiesigen verpasste. „Mein Bruder Jan war auch Schiedsrichter – er hat mich auch dazu animiert, selbst die Prüfung zu machen“, erzählt der Göttinger. An sein erstes Spiel kann sich der junge Referee noch gut erinnern. Es war ein D-Juniorenspiel bei der SVG Göttingen. „Es verlief eigentlich so, wie ich es mir vorgestellt habe, und es hat schon damals viel Spaß gemacht. Mein Vater hat zugeschaut und im Anschluss hilfreiche Tipps gegeben“, erinnert sich Schmidt-Schweda. Mittlerweile pfeift der 18-Jährige in der Herren-Kreisliga und assistiert bis zur Landesliga. Zudem leitet er Spiele der Junioren auf Bezirksebene.
Die Folgen für das frühe Ausscheiden von jungen Kollegen sieht Schmidt-Schweda weniger im Verhalten von Spielern und Eltern, sondern vielmehr im Zeitaufwand. „Entweder man spielt selber oder möchte Schiedsrichter werden. Da muss man sich halt entscheiden. Zudem haben viele auch aufgrund von schulischen Belastungen einfach weniger Freizeit. Einige damalige Mitspieler meinten, dass es ihnen zu stressig sei, oder der Aufwand nicht entsprechend honoriert wird“, erklärt der Schiedsrichter. Als bisheriges Highlight nennt Schmidt-Schweda ein Assistentenspiel in der Landesliga vor mehr als 500 Zuschauern. „Mit der Stimmung hat das viel mehr Spaß gemacht. Es war ein anderes Gefühl, schon ein wenig wie in der Bundesliga.“ Über negative Erlebnisse kann der 18-Jährige kaum berichten. „Klar gab es auch mal Kritik, aber ich habe meine Linie durchgezogen“, so der Schüler, dessen Ziel der Aufstieg in die Bezirksliga ist. Ein richtiges Vorbild sieht Schmidt-Schweda am ehesten in seinem Bruder, der ihn einst zu diesem Hobby gebracht hat. (...)