17.04.2020 - Stufenweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs
Am 27. April geht es in den Schulen der Region wieder los Stufenweise Wiederaufnahme – Hygienevorgaben werfen noch Probleme auf
Phasenweise zurück in den Unterricht. Das ist die Strategie der niedersächsischen Landesregierung für einen Wiedereinstieg in den Schulbetrieb. Landeskultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat am Donnerstagnachmittag auf der Landespressekonferenz im Landtag in Hannover die Richtung vorgegeben. Es sei für Niedersachsen ein Zeitplan erstellt worden, von dem im Moment aber nicht gesagt werden könne, ob er genau so einzuhalten ist. Es müsse immer die Entwicklung in der gegenwärtigen Krise betrachtet werden. Eine vollständige Rückkehr in den Schulalltag, so wie er vor der Corona-Pandemie bestanden hat, werde es nicht geben. Tonne sprach von einem „behutsamen Start“. Prämisse müsse der Gesundheitsschutz haben. Das Land Niedersachsen will seine Schulen ab dem 27. April zunächst für Abschlussklassen wieder öffnen. Ab dem 4. Mai sollen gestuft weitere Jahrgänge nach und nach in den Präsenzunterricht zurückkehren. Für alle Schüler, die vorerst noch nicht in die Schulen zurückkehren, ist ab dem 22. April „Home Learning“ vorgesehen – und zwar verpflichtend. Bei den Schulöffnungen gelte die Devise: zuerst die Klassen, die Prüfungen ablegen müssen, dann die älteren Jahrgänge der einzelnen Schulformen, dann die jüngeren. (...)
Für die Schulleiter der Göttinger Gymnasien ist die schrittweise Öffnung der Schulen mit Herausforderungen verbunden. Doch Michael Brüggemann, Schulleiter des Felix-Klein-Gymnasiums (FKG), sieht seine Schulform im Vorteil gegenüber Gesamtschulen, die bereits am 27. April wieder für Abschlussklassen öffnen sollen. Denn an den Gymnasien in Göttingen gibt es in diesem Jahr aufgrund der Rückkehr von G8 auf G9 keine Abiturienten, und somit erfolgt die Öffnung an diesen erst am Montag, 4. Mai, oder sogar erst am 11. Mai. „Wo es möglich ist, würde ich den Gesamtschulen gern Unterstützung anbieten“, sagt Brüggemann. Dass die Öffnung der Schulen aber auch für die Schüler gilt, die dann etwa vier Wochen oder im Fall der jüngeren Jahrgänge noch länger nicht zur Schule gegangen sind, daran denkt Brüggemann auch. Er ist deshalb dankbar, dass der Minister betont hat, dass das diesjährige Schuljahr kein reguläres ist, und der Unterricht zu Hause keinen Eins zu Eins Ausgleich für den Präsenzunterricht darstellen kann. Aus seiner Sicht ist es richtig, den Schulbetrieb langsam wieder zu starten. Wie allerdings die Abstandsregelungen eingehalten werden sollen, wenn alle Schüler wieder da sind, weiß er noch nicht. „Ein normaler Unterricht ist eigentlich erst dann möglich, wenn die Abstandsregeln nicht mehr nötig sind“, sagt er. (...)