19.06.2021 - Ein Produkt unserer "Partnerschule des Leistungssports"
Eine der besten Basketballerinnen Deutschlands
Sport-Legenden des Jahrzehnts: Nationalspielerin Jennifer Crowder hat
erfolgreiche Jahre hinter sich – Göttingen ist der Dreh- und Angelpunkt ihrer Karriere
Göttingen. Sie ist Leistungsträgerin beim Basketball-Bundesligisten flippo Baskets BG 74, Nationalspielerin und „Guard of the year“: Jennifer Crowder ist deswegen nominiert für unsere neue Serie Sport-Legenden des Jahrzehnts.
An den 5. April 2005 erinnert sich Jennifer Crowder noch genau. Fünf Tage vor ihrem neunten Geburtstag ging sie in Göttingen erstmals zum Basketballtraining. Begleitet wurde sie dabei von ihrer Großmutter, die ebenfalls Basketball spielte. „Das war also programmiert“, sagt Crowder. Wenn man so möchte, hat ihre Großmutter den Stein zu einer erfolgreichen Karriere ins Rollen gebracht. Denn mittlerweile ist Crowder eine der besten Basketballerinnen Deutschlands.
Ihre Wirkungsstätte ist bis auf ein Jahr, in dem sie in Marburg spielte, stets ihre Heimatstadt gewesen. „Ich fühle mich wohl in Göttingen, für mich stimmt das Drumherum. Ich spiele ja nicht nur Basketball, sondern bin auch an der Uni tätig. Die Kombination passt“, sagt die 25-Jährige, die derzeit ihre Doktorarbeit schreibt. Thema: die rechtliche Regulierung von institutionellen Investoren seit der Finanzkrise. „Natürlich höre ich mir gerne Angebote an, auch Richtung Ausland. Ich denke da schon drüber nach, aber momentan passt es für mich in Göttingen, so wie es ist.“
Führungsspielerin der flippo Baskets BG 74
Bei den flippo Baskets BG 74 hat sie sich in den vergangenen Jahren zur Führungsspielerin entwickelt. „Ein Grund, warum Göttingen für mich interessant ist, ist nicht zuletzt das begrenzte Budget. Mit 20 hatte ich schon das Glück, auf meiner Position allein zu sein und mich nicht hinter einer Amerikanerin anstellen zu müssen. Jahr für Jahr habe ich so Erfahrung gesammelt.“
Diese Erfahrung zahlte sich spätestens in der vergangenen Saison aus: Der Point Guard wurde als „Guard of the year“ der Saison 2020/21 ausgezeichnet und schaffte es in die Starting Five des Jahres. War das bislang ihre stärkste Saison? „Ja, gerade auch was die Statistik angeht“, sagt die 25-Jährige. „Ich glaube, dass wir einfach ein gutes Teamgefüge hatten, in dem unsere Stärken gut zum Tragen gekommen sind.“
Nicht erst seit der vergangenen Saison hat Crowder mit ihren Leistungen auch den Bundestrainer auf sich aufmerksam gemacht. Im Juni 2019 bestritt sie ihr erstes Länderspiel. Seitdem lief sie insgesamt zehnmal für die Nationalmannschaft auf. „Es ist natürlich eine Ehre und eine Auszeichnung“, betont Crowder.
Leistungsträgerin bei einem Bundesligisten, Berufung in die Nationalmannschaft, „Guard of the year“ – hinter Crowder liegen erfolgreiche Jahre, in denen sie sich kontinuierlich gesteigert hat. Und dennoch kommt sie auf ihre Zeit bei der U15 zu sprechen, wenn sie an den schönsten Moment ihrer bisherigen Karriere denkt. Mit den Göttinger Juniorinnen gewann sie 2011 die Deutsche Meisterschaft. „Das war eine besondere Konstellation, weil ich über Jahre hinweg mit meinen Mitspielerinnen aufgewachsen bin, mit meinen Freundinnen zusammengespielt habe. Das ist etwas anderes als in der Bundesliga, wo du jedes Jahr wechselnde Besetzungen hast. Emotional hat das einen anderen Wert und ist daher für mich auch das größte Ereignis“, erklärt Crowder.
Crowder hat viel erlebt und noch einiges vor sich
Sie hat in ihrer Basketballkarriere schon einiges erlebt, im Alter von 25 Jahren aber auch noch einiges vor sich. „In erster Linie will ich Basketball und akademisches Leben weiter miteinander verbinden. In sportlicher Hinsicht: Ich glaube, dass wir in Göttingen das Potenzial haben, besser abzuschneiden als in der vergangenen Saison, das liegt mir natürlich auch am Herzen.“ In der Nationalmannschaft möchte sie „noch eine größere Rolle einnehmen“.
Warum sollten die User für sie voten? Crowder: „Weil es Spaß macht, mir zuzusehen, wenn ich spiele und mit sehr viel Kampfgeist dabei bin. Das zeichnet mich sicherlich aus“, sagt sie. „Und weil ich zeige, dass man auch mit 1,63 Metern erfolgreich Basketball spielen kann.“